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Der User 'Doccolor' aus dem Schwalbennest hat sich die Arbeit gemacht und zahlreiche Simson und MZ-Farben nach Originalvorlagen nachgemischt. Die Lacke sind bei Ihm als Lackstift, als Spraydose oder auch als Spritzlack erhältlich.» www.Farben-Schiessl.de

Mit dem Simson Lackiertool von unserer Partnerseite www.Simmipage.de können Sie Ihre Simson virutell lackieren:
» Simson Lackiertool

'Saharabraun', 'Biberbraun', 'Olivgrün', 'Kirschrot', 'Tundragrau' - nur eine kleine Auswahl der zu DDR-Zeiten verfügbaren Schwalbe Kunstharz-Werkslackierungen. Je nach Modell und Baujahr variierten die verfügbaren Farbtöne. Mittlerweile werden viele der Originalfarben wieder nachproduziert, jedoch mit teils erheblichen Abweichungen zum Originallack auf dem Moped. Oftmals war der Lack auf dem Fahrzeug jahrzehntelang der Witterung ausgesetzt und ist somit etwas ausgeblichen. Oftmals gab es zu DDR-Zeiten auch leichte Abweichungen bei der Produktion, wodurch selbst beim Vergleich von Originallackierungen an unterschiedlichen Fahrzeugen deutliche Unterschiede im Farbton feststellbar sind. Dies liegt u.a. auch daran, dass Simson-Farbtöne keine RAL-Farbtöne (normierte Farbtöne mit eindeutiger RAL-Kennziffer; Abk. RAL = Reichsausschuß für Lieferbedingungen ) sind. So stehen viele Simsonfahrer beim Nachbessern von schadhaften Lackstellen oder bei der Neulackierung von einzelnen Karosserieteilen vor dem Problem, einen neuen Lack mit dem Farbton zu erhalten, der dem Originallack am Fahrzeug gleicht bzw. nahe kommt. Dieser Beitrag soll Simsonfahrer bei der Suche unterstützen, die ihr Fahrzeug originalgetreu lackieren möchten und sich an den originalen Simson-Farben orientieren.

Zu Beginn der Produktion der ersten KR51-Fahrzeuge soll der Rahmen einen konstanten Grauton erhalten haben, wodurch es sich möglicherweise auch dort um einen RAL-Farbton gehandelt haben könnte. In den nachfolgenden Produktionsjahren wurden bei allen Fahrzeugrahmen unterschiedliche Farbtöne festgestellt werden, wobei jedoch immer ein Grauton verwendet wurde. Glaubt man einer Anektdote, dann sollen aufgrund der schlechten Versorgung mit Lackfarben immer die Farben für die Lackierung des Rahmens verwendet worden sein, die im Werk in Suhl vorrätig waren. Diese wurden dann ggf. noch anderen mit Farbresten gestreckt, so dass es so zu den stark variierenden Grau- bis Schwarztönen beim Fahrzeugrahmen gekommen ist.
Einzelne Bauteile, wie z.B. Schwingen, Lenkerblech und Rücklichthalterung bei Fahrzeugen der /2er Schwalbe Serie wurden in Schwarz lackiert, jedoch es handelt es sich auch hier um keinen einheitlichen und normierten Farbton nach RAL-System. Allerdings kommt das Schwarz dem RAL-Farbton mit der Kennziffer 9005 (= "Tiefschwarz") sehr nahe.

Der Inhalt dieser Seite:
» Überblick über alle Simson-Lackfarben
» Überblick über die modellspezifischen Lackierungen bei der Schwalbe
» Originallack nachmischen lassen
» Originallack erhalten oder gleich eine Neulackierung?
» Neulackierung - Hammerschlag, Pulverbeschichtung & Co


Überblick über alle Simson-Lackierungen
Folgende Übersicht gibt einen Überblick über alle verfügbaren Simsonlackierungen, die für die Schwalbe erhältlich waren. Produktionsbedingt kam es mitunter zu erheblichen Farbschwankungen innerhalb eines Farbtons, so dass es beispielsweise vom Billardgrün drei verschiedene Varianten gibt.

Bitte beachten Sie, dass die Farbbeispiele je nach Monitoreinstellungen unterschiedlich dargestellt werden und lediglich zur ungefähren Orientierung dienen.

Farbbeispiel originale Farbbezeichnung annähernd RAL-Kennziffer
Alabastaweiß 9001 - "Cremeweiß"
Atlantikblau 5009 - "Azurblau"
Biberbraun 8003 - "Lehmbraun"
Billardgrün (unterschiedliche Ausführungen möglich) 6009 - "Tannengrün"
Kirschrot / Ibizarot / Lichtrot 2002 - "Blutorange"
Olivebeige (unterschiedliche Ausführungen möglich) 6003 bis 6013 - "Olivgrün" bis "Schilfgrün"
Pastellweiß 7044 - "Seidengrau"
Saharabraun (unterschiedliche Ausführungen möglich) 1007 - "Narzissengelb"
Tundragrau 7034 - "Gelbgrau"
Verkehrsorange annähernd RAL 2009

Überblick über die modellspezifischen Lackierungen bei der Schwalbe
Die Lackierungen wurden im Verlauf der Fahrzeugproduktion in Abhängigkeit vom Modell und dem Baujahr geändert, so dass jedes Schwalbemodell nur in ausgewählten Farben verfügbar war.


KR51 (Produktionsjahre 1964 - 1968)
Karosserie Tundragrau
Verkehrsorange
Atlantikblau (Umstellung erfolgte ab 1964)
Vorder- und Hinterradschwinge identisch mit Lackfarbe der Karosserie
Lenkerblech identisch mit Lackfarbe der Karosserie
Rücklichthalterung Tundragrau
schwarz matt (Umstellung erfolgte Ende 1974) (eckige Bauform)
Lenkerarmaturen grau

KR51/1 & KR51F (Produktionsjahre 1968 - 1980)
Karosserie Tundragrau (nur bis Anfang der 70er Jahre)
Atlantikblau
Vorder- und Hinterradschwinge identisch mit Lackfarbe der Karosserie
Schwarz glänzend (Umstellung erfolgte Ende 1977)
Lenkerblech identisch mit Lackfarbe der Karosserie
Rücklichthalterung Tundragrau (eckige Bauform)
Schwarz matt (Umstellung erfolgte ab 1974)
Lenkerarmaturen grau
schwarz matt (Umstellung erfolgte Anfang 1978)

KR51/1S (Produktionsjahre 1968 - 1980)
Karosserie Olivebeige (bis 1977)
Kirschrot / Ibizarot / Lichtrot (Umstellung erfolgte ab 1977)
Vorder- und Hinterradschwinge identisch mit Lackfarbe der Karosserie
Schwarz glänzend (Umstellung erfolgte Ende 1977)
Lenkerblech Alabasterweiß (bis 1977)
identisch mit Lackfarbe der Karosserie
Rücklichthalterung Tundragrau
schwarz (Umstellung erfolgte 1974)
Lenkerarmaturen grau
schwarz matt (Umstellung erfolgte Anfang 1978)

KR51/1K (Produktionsjahre 1974 - 1980)
Karosserie Pastellweiß (goldener Schwalbe-Schriftzug)
Saharabraun (Umstellung erfolgte ab 1978)
Vorder- und Hinterradschwinge Pastellweiß (bis 1977)
identisch mit Lackfarbe der Karosserie
Lenkerblech identisch mit Lackfarbe der Karosserie
Rücklichthalterung schwarz matt
Lenkerarmaturen grau
schwarz matt (Umstellung erfolgte Anfang 1978)


KR51/2N (Produktionsjahre 1980 - 1986)
Karosserie Atlanktikblau
Saharabraun (alternativ ab 1983)
Vorder- und Hinterradschwinge schwarz glänzend
Lenkerblech schwarz matt
Rücklichthalterung schwarz matt
Lenkerarmaturen schwarz matt

KR51/2E (Produktionsjahre 1980 - 1986)
Karosserie Saharabraun
Biberbraun (alternativ ab 1983)
Billardgrün (seltene Sonderlackierung für Export ab 1983)
Vorder- und Hinterradschwinge schwarz glänzend
Lenkerblech schwarz matt
Rücklichthalterung schwarz matt
Lenkerarmaturen schwarz matt


KR51/2L (Produktionsjahre 1980 - 1986)
Karosserie Kirschrot / Ibizarot / Lichtrot (bis Ende 1982)
Billardgrün (alternativ ab 1983)
Vorder- und Hinterradschwinge schwarz glänzend
Lenkerblech schwarz matt
Rücklichthalterung schwarz matt
Lenkerarmaturen schwarz matt


Vielen Dank an unseren User "Argonaut" aus dem Schwalbe-Forum für die Ergänzungen und Korrekturen der Originallackierungen! ;-)

Originallack nachmischen lassen
Als Alternative zur Lackfarbensuche mithilfe der RAL-Tabelle, kann der gesuchte Fahrzeuglack auch nachgemischt werden. Dazu ist jedoch ein Lacksplitter vom Fahrzeuglack erforderlich, der dann in einem Lackierbetrieb ausgewertet werden kann. Der Lackierbetrieb wird Ihnen den gewünschten Farbton dann individuell anmischen.

Der User 'Doccolor' aus dem Schwalbennest hat sich die Arbeit gemacht und alle Simson und MZ-Lacke nach Originalvorlagen nachgemischt. Die Lacke können bei Ihm per Mail über seine Website bestellt werden. » www.Farben-Schiessl.de

Originallack erhalten oder gleich eine Neulackierung?
Meiner Meinung nach sollte der Originallack am Fahrzeug grundsätzlich erstmal erhalten werden. Die Simson-Fahrzeuge mit Originallack und werden immer seltener und oftmals erzielen Fahrzeuge mit gut erhaltenem Originallack auch einen höheren Verkaufspreis. Ich persönlich finde, dass "Kampfspuren" wie z.B. Kratzer, Dellen oder Beulen auch zum Fahrzeugalter dazugehören. Da darf man der Schwalbe ihr Alter auch ein bisschen ansehen - ist ja schließlich schon eine ältere Dame! :-)

Vor einer neuen Komplettlackierung sollte der Originallack am Fahrzeug zunächst aufbereitet werden. Dazu eignen sich Poliermittel und entsprechende Lackpoliturtücher. Deulen und Beulen können ggf. gespachelt und anschließend beilackiert werden. Gerade bei den Karosserieteilen empfiehlt es sich auch auf Teilemärkten oder in Onlineauktionshäusern nach Ersatz zu schauen, um ggf. einfach ein Blechteil mit identischer Farbe gegen ein schadhaftes Blechteil auszutauschen.

Erst, wenn eine Aufbereitung des Lacks keine Verbesserung zeigt oder der Lack generell zu stark beschädigt ist, würde ich persönlich über eine Ausbesserung bzw. eine neue Komplettlackierung nachdenken - dann allerdings durch einen Fachbetrieb. Der Beruf Lackierer ist nicht umsonst ein Ausbildungsberuf und gerade wenn es um die gesamte Karosserie eines Fahrzeugs geht, wird nur ein Lackierer mit Erfahrung ein sehr gutes Ergebnis erzielen können! Die Kosten für die Lackierung des gesamten Blechkleids in einem Fachbetrieb können ab 500 Euro aufwärts betragen. Verständlicherweise werden viele Schwalbebesitzer dadurch etwas abgeschreckt - Qualität hat jedoch ihren Preis.
Simsonfahrer greifen daher dann selbst zur Sprühdose und lackieren ihr Fahrzeug in Eigenregie. In den meisten Fällen geht das allerdings schief - das Ergebnis sieht oftmals schlechter aus, als der ursprüngliche Originallack, der unwiderbringlich zerstört wurde. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, wo die Lackierung aus der Sprühdose oder mittels Kompressor und Lackpistole schon gute Ergebnisse erzielt hat. Es besteht allerdings immer ein Risiko!

» Weiterführende Informationen zur Lackierung mit der Sprühdose

Neulackierung - Hammerschlag, Pulverbeschichtung & Co
Lack ist nicht gleich Lack. So bestehen mehrere Möglichkeiten, die Schwalbe in einer anderen Farbe glänzen zu lassen. Nachfolgend werden die am häufigsten angewendeten Methoden vorgestellt.

Eine Möglichkeit ist die Hammerschlaglackierung. Dabei handelt es sich um einen Speziallack, der nach dem Trocknen eine markante, leicht dellenartige Struktur aufweist. Ein großer Vorteil der Hammerschlaglackierung ist, dass sie kleinere Unebenheiten und Dellen ausgleicht und diese aufgrund der unregelemäßigen Lackstruktur weniger auffallen. Desweiteren sind Hammerschlaglackierungen etwas günstiger als normale Lackierungen und i.d.R. sogar etwas widerstandsfähiger, insbesondere gegen Kratzer.

Als Alternative zur herkömmlichen Lackierung bietet sich die Pulverbeschichtung an. Dabei wird ein Pulverlack auf die zu lackierenden Blechteile gegeben, der dann im Trocknungsprozess bei 110 bis 250°C eingebrannt wird. Ein großer Vorteil einer Pulverbeschichtung ist ganz klar der Preis. Im Vergleich zu anderen Lackierungen ist die Pulverbeschichtung wesentlich günstiger, wobei auch hier regionale Unterschiede bestehen. Ein "Geheimtipp" unter Simsonfahrern sind die Diakonie-Werkstätten (z.B. in Potsdam), die sehr kostengünstig in akzeptabler Qualität die Blechteile pulverbeschichten. Allerdings muss dabei oftmals mit längeren Wartezeiten bis zur Fertigstellung der Blechteile gerechnet werden. Pulverbeschichtungen sind zudem sehr widerstandsfähig und können in jeder beliebigen Wunschfarbe auf die zu lackierenden Teile aufgebracht werden. Allerdings besteht bei Pulverbeschichtungen das Problem, dass bei schadhaften Stellen im Fahrzeuglack, beispielsweise nach einem Sturz mit dem Fahrzeug, nur mit erhöhtem Aufwand wieder ausgebessert werden können.

Eine weitere Alternative zur herkömmlichen Lackierung ist das Aufbringen von KFZ-Folien (Folienbeschichtung, auch: KFZ-Folierung) auf Blechteile. Diese werden mit einem Kleber auf die Blechteile aufgebracht und schützen dann den darunterliegenden Originallack. Folien sind eine günstige Alternative zur herkömmlichen Lackierung und haben allerdings den Nachteil, dass sie nur eine relativ geringe Haltbarkeit aufweisen.

Die herkömmliche Lackierung erfolgt mittels Mehrkomponentenlack. Es wird zwischen 1 Komponenten und 2 Kompentenlacken unteschieden. Während der 2K Lack durch Zugabe eines Härters trocknet, wodurch ein neues Material entsteht, wird der 1K Lack lediglich verdünnt, wodurch das eigentliche Grundmaterial nach der Trocknung unverändert bestehen bleibt. Oftmals besteht bei 1K Lacken das Problem, dass diese gegenüber Witterungseinflüssen wenig Schutz bieten. Meist handelt es sich dabei um die Spraydosen-Lacke, die generell auch etwas weicher sind und damit leichter beschädigt werden können. Zudem sind 1K Lacke löslich, d.h. kleinste Benzintropfen vom Tanken können bereits die Lackierung beschädigen. Daher wird oftmals mit Klarlack ein zusätzlicher Schutz aufgebracht. Bei den 2K Lacken ist ein großer Vorteil, dass diese aufgrund mehrer Komponenten (i.d.R. Klarlack) bereits Benzinfest sind und somit widerstandsfähiger sind. Desweiteren kann 2K Lack nicht auf 1K Lack aufgebracht werden, da es mitunter zu Unverträglichkeiten kommt und der 2K Lack den 1K Lack auflöst. Leider ist die herkömmliche Lackierung relativ kostspielig.